FREIE PLÄTZE: auf Anfrage

Pädagogisches Konzept

Meine Kindertagespflegestätte

Der Name meiner Kindertagespflegestätte zeigt deutlich, was mir am Wichtigsten ist: „Zeit und Raum“

Daher der Name „KinderZeitRaum - Wunder brauchen Raum und Zeit“

In allem was ich mache, steht die Fürsorge und der respektvolle Umgang mit dem Kind. Um dem Kind die Möglichkeit zu bieten sich gesund individuell zu entwickeln, gebe ich ihm Zeit und Raum. Zeit seine eigenen Erfahrungen in seinem individuellen Tempo zu machen. Raum in einer gesicherten, kindgerechten Umgebung, die vielfältige Erfahrungen zulässt.

Mir ist es wichtig, die Kinder an ihrer Lebenswelt, an ihrem Alltag mit zu beteiligen. Ich beteilige sie an Entscheidungen und Umsetzungen in ihrem Alltag.

In meiner Kindertagesstätte sind sie Mitentwickler und Konstrukteur, „Bestimmer“ ihres Alltages.

Ich möchte Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft unterstützen ihre Lebenswelt zu verstehen und selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten. 

Meine pädagogische Arbeit orientiert sich am Konzept des Situationsansatzes. Dies ist ein Konzept zur Begleitung von Bildungs- und Lebensprozessen. Pädagogen sind Lernende und Lehrende, respektvolle Begleiter. Mit allen Sinnen.

Mein Tun ist von vielen verschiedenen Pädagogen, Psychologen und Hirnforschern und deren Konzepten inspiriert.

Gerhard Hüther (Hirnforscher):

„Ohne Gefühl und Empfindung ist kein Lernen möglich. Emphatische Begleitung zum richtigen Zeitpunkt.“

Dr. Emmi Pickler:

  • Beziehungsvolle und achtsame Pflege
  • Die autonome, freie Bewegungsentwicklung
  • Das freie Spiel
  • Leitsatz: „Lasst mir Zeit, gebt mir Zeit“

Maria Montessori:

  • "Hilf mir, es selbst zu tun"

Ich werde, wenn möglich jeden Tag mit den Kindern ins Freie gehen. In der Natur finden wir alles, was wir für ein fantasievolles Spiel benötigen. Alle Sinne werden gesättigt, das Wahrnehmen von Wetter, von Sonne und Wind. Ein starker Wind kann uns schon mal umhauen, ein laues Lüftchen macht nichts. Was für Kleidung benötigen wir bei Schnee? Handschuhe nötig?

Stöcker und Steine, Wasserpfützen, Sand, Erde und Mulch laden uns zum Arbeiten und Spielen ein. Im Garten und im  Wald bauen wir mit Ästen und „Baumstämmen“ und nehmen Tiergeräusche wahr. Den Wandel der Jahreszeiten im Blick haben und miterleben.

Immer in Bewegung. Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Als Sport-Trainerin ist es mir ein Bedürfnis und eine große Freude mich mit ihnen zu bewegen. Kinder lernen über Bewegung sich und ihre Umwelt kennen und verstehen. Ich sorge dafür, dass individuell auf das Kind abgestimmte angstfreie und selbständige Bewegungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Mein Bild vom Kind

„Das Kind anregen zu müssen, das glauben wir nur, weil wir zu wenig Ahnung davon haben, was jeder Mensch an Entfaltungsmöglichkeiten mit auf die Welt bringt.“ (JACOBY 1981)

Jedes Kind wird mit vielen Talenten, Fähigkeiten und Intelligenzen geboren. Es hat das Recht darauf, diese zu erleben und zu erfahren. Um Erfahrungen mit sich selbst und ihrer Umwelt zu machen benötigen sie einfühlsame Wegbegleiter. Begleiter, die ihr Anliegen und Äußerungen ernst nehmen und ihre natürlichen Bildungsprozesse unterstützen.

Ich möchte mich mit ihnen auf ihren Weg machen und so viel Erfahrungen bieten sich selbst zu erleben, wie es mir möglich ist. Durch vielfältige Sinneswahrnehmung, Bewegung, Beteiligung und Naturerlebnissen. Ihnen Zeit geben eigene Wege und Lösungen zu erforschen, indem ich genau hinsehe und beobachte, was ihre Themen und Lernwege sind. Mich zurücknehme und abwartend auf ihre Impulse reagiere. Sie sind die Bestimmer ihres Selbst.

Bindung

Mir ist es wichtig, zu jedem Kind eine intensive Bindung aufzubauen. Besonders in den ersten Lebensjahren haben Kinder ein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Die emotionale Bindung zu Bezugspersonen ist ein elementares Grundbedürfnis des Kindes. Eine sichere Bindung ist wichtig für die Bewältigung von Stress und Konflikten. Hier werden Bausteine fürs Leben gesetzt.

Eine gute Bindung zu mir gibt den Kindern Sicherheit, so dass sie möglichst emotional ausgeglichen einige Stunden am Tag ohne ihre Hauptbezugsperson sein können.

In der Kindertagespflege ist es mir möglich, sofort situationsangemessen zu reagieren. Kleine Kinder können ihre Bedürfnisse nicht zurückstellen. Um Frustrationen zu vermeiden ist es mir wichtig, die Kinder durch genaues Beobachten kennen zu lernen. Ihre Bedürfnisse und Wünsche stehen im Vordergrund. Durch Körpersignale und Körpersprache entsteht ein Dialog. Deshalb ist es mir wichtig, authentisch, emphatisch und einfühlsam mit den Kindern von Angesicht zu Angesicht in Interaktion zu treten.

Durch meine Zusatz-Ausbildung „Beobachtung Kinder im Dialog“ habe ich gelernt, dass Zeit nehmen zum Spielen, intensive Beschäftigung mit fokussiertem Blick auf das Kind eine gute Möglichkeit zur Beziehungsbildung ist.

Kinder werden z. B. manchmal wütend, weil sie noch nicht ausdrücken können, was in ihnen vorgeht. Ich biete ihnen dann Hilfe durch körperliche Nähe und beschreibende, erklärende, fragende Worte an, ihre eigenen Gefühle zu verstehen und einzuordnen. Ein respektvoller Umgang mit ihnen und ihrem Tun zeigen, dass sie wichtig und mir wichtig sind.

Partizipation

Partizipation bedeutet Beteiligung, Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Mitsprache, Einbeziehung (Wikipedia).

Kinder haben ein Recht auf Selbst- und Mitbestimmung. Partizipation bedeutet ihnen Möglichkeiten zu geben ihre Lebenswelt, ihren Alltag mitzugestalten. Ich biete ihnen Selbstbestimmungs- und Mitentscheidungsmöglichkeiten. Dadurch wird ihr Selbstvertrauen und ihre Konfliktfähigkeit gestärkt. Sie lernen ihre Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken und zu vertreten. So übernehmen sie Verantwortung für ihr Tun. Ihre Frustrationstoleranz wird geschult, da sie ständig mit den anderen Kindern aushandeln müssen. Eine Auseinandersetzung mit den Wünschen der anderen Kinder stärkt sie in der Kompromissbereitschaft.

Ich beteilige die Kinder an dem Wochenplan. Sie können entscheiden, welche Aktionen, Ausflüge in der Woche gemacht werden sollen. Anhand von Fotos können sie auswählen, was sie gerne machen wollen. Sie bestimmen welchen Spielplatz wir besuchen und ob wir Spielmaterialien mitnehmen. Es gibt Fotos von Rasierschaum, Fingermalaktionen, Turnen, Kirschkernbad usw. Es muss sich geeinigt werden, was zuerst dran ist. Kompromisse werden eingegangen.

Anhand eines Tagesplanes der für sie ersichtlich an der Tür hängt, wissen sie was geplant wurde. Dies verschafft den Kindern Sicherheit und ihre Selbsttätigkeit wird gesteigert. „Sie wissen was kommt, kennen den nächsten Schritt“.

Ich beteilige die Kinder an dem Essensplan und häufig auch an der Zubereitung des Essens. Wurzel, Kartoffeln und Gurken schälen ist gar nicht schwer.

Selbstbestimmung bedeutet, dass die Kinder beim Essen selber entscheiden was und wie viel sie möchten. Natürlich werde ich sie motivieren Neues und Unbekanntes zu probieren und darauf achten, dass sie genug Nahrung zu sich nehmen.

Ich nehme ihre Wünsche ernst und versuche diese für sie möglich zu machen, wenn sie in den bestehenden Grenzen sind und es die Gruppensituation zulässt. Selbstwirksamkeit und Eigeninitiative werde ich respektieren.


Ohne Bindung keine Bildung

Bildung ist ein ständiger, fortlaufender Prozess.

Die Kinder setzen sich ununterbrochen aktiv mit ihrer Umwelt auseinander. Sie entdecken die Welt ganzheitlich über ihre Sinneserfahrungen und Handeln. Jedes Kind verfügt über eine Anzahl von Talenten und Fähigkeiten, es muss seine eigene Auseinandersetzung mit der Umwelt erleben. Bildung ist vor allem Selbstbildung. 

Welche Bedingungen benötigt das Kind um aktiv in der Selbstbildung tätig zu werden, welche Lernwege sind die Seinen? Mir ist es wichtig ihre Lernthemen, ihre Lernwege und ihre Lernfenster durch Beobachtung zu erfragen und durch Zuhören und in den Dialog gehen. Wichtig ist Zeit zu geben.

„Unter Selbstbildung verstehen wir die Tätigkeit, die Kinder verrichten müssen, um das, was um sie herum geschieht, aufnehmen und zu einem inneren Bild ihrer Wirklichkeit verarbeiten zu können. Wenn sie das nicht tun, sind wir als Pädagogen machtlos. Gehen wir von dieser Tätigkeit der Kinder aus, setzen das voraus, dass wir wissen, was in den Köpfen der Kinder vor sich geht. Das erfahren wir aber nur, wenn wir uns mit ihnen darüber verständigen.“ (Schäfer, klein&groß 04/04 S. 7)

Ich möchte die Selbstkompetenz der Kinder fördern. Durch vielfältige Möglichkeiten sich als eigenständige Person zu erleben. Durch Beteiligung an Entscheidungen und Handlungsmöglichkeiten. Beim Frühstück wählen die Kinder ihr Brot, ihren Belag und Getränke aus. Sie werden selbsttätig, schmieren ihr Brot und gießen ihre Milch selber ein. „Wie muss ich die Kanne halten, damit die Milch in den Becher kommt (Auge-Hand-Koordination, Mengen erfassen). Bei den Mahlzeiten liegen immer Löffel, Messer und Gabel auf dem Platz des Kindes. Das Kind kann ausprobieren, was es benötigt um ein Brot zu schmieren oder einen Joghurt zu essen. Manchmal schmeckt es nicht, ich habe das Falsche gewählt. Kann ich mich umentscheiden?! – „Lösungswege“ „Kommunikation“.

Die Kinder müssen in den Dialog gehen, nach der Butter oder Wurst fragen. Auch die jüngsten können schon zeigen, was sie möchten. Ein Ei zu pellen erfordert und fördert die Feinmotorik und Konzentration. Mengen einschätzen: wieviel Butter benötige ich für das Brot. Dieser kurze Einblick zeigt, wieviel Lernpotential in einer Alltagssituation steckt.

Ein wichtiger Aspekt ist „Zeit lassen“, sich als Erwachsener zurück zu nehmen. Auch mal Misserfolge zulassen, z, B. vorbei geschüttete Milch – kann aufgewischt werden! Lösungen aufzeigen, selbst erfahren lassen.

Anziehen stellt für Kinder einen sehr komplexen Vorgang dar. „Wie bekomme ich meinen Arm in die Jacke, die Mütze auf den Kopf“. Hier geht es um Bewegungs-, Koordinations- und Körperwahrnehmung. Ich lasse ihnen Zeit beim An- und Auszeihen, damit sie selbstwirksam werden können. Reißverschlüsse, Knöpfe, Klett- und Schnappverschlüsse, Schleifen sind eine Vielzahl an Vorgängen die das technische Verständnis fördern.

Beim Anziehen helfen die älteren Kinder häufig mit. Sie übernehmen Verantwortung und bieten Hilfe an. Ihre Sozialkompetenz wird gestärkt. Alles begleitet mit erklärenden Worten fördert die Sprachfähigkeit der Kinder. Da ich auch sprachunterstützende Gesten benutze, zeige ich den Kindern, dass es auch noch eine andre Form von Kommunikation gibt.

Zähne putzen ist nicht nur selbstverständliche Körperhygiene, sondern beinhaltet eine Vielzahl von Sinneserfahrungen und motorischen Übungen: Eigen- und Selbstwahrnehmung; Wie fühlt sich das an! Ich gehe gut mit mir um!

Ich biete vielfältige Bewegungsangebote an. Es kann nicht nur im Freien geklettert, gerutscht, balanciert und gekrabbelt werden, sondern auch in den Innenräumen. Ich benutze große Schaumstoffbauklötze um Balance-Parcours aufzubauen. Große Kartons werden zu Höhlen oder Kriechtunnel umfunktioniert. Ein großer psychomotorischer Kreisel fordert zum Krieche, Klettern und Drehen auf. Diese Materialien verpack in eine Bewegungsgeschichte sind oft Anstöße zu Rollenspielen

„Ohne Gefühl geht gar nichts.“ (Gerhart Hüter)

Durch die emotionale Verknüpfung wird das Erlernte und Erlebte besser im Gehirn verankert.

Um sinnliche Erfahrungen zu bieten, habe ich unterschiedliche Spielmaterialien aus Holz, Naturmaterialien (z. B. Zapfen, Nüsse), Watte, Schwämme und eine große Kiste mit Massagematerialien. Im Kirschkernbad können die Kinder sensorische Erfahrungen machen.

Musikinstrumente, Musik, Lauschspiele sensibilisieren die Kindergenau hinzuhören. Tierstimmen im Wald: Hör hin! Singen und Reimen begleitet uns durch den Tag! Ich singe mit den Kindern zu den unterschiedlichsten Ritualen. Zahnputzlieder, Morgenkreislieder und situativ im Alltag. Enten am Teich, Schneeflocken, Regen oder Sonne, alles lädt uns zum Singen ein. Kinder singen und tanzen mit großer Freude und erlernen Sprache und Bewegung sinnlich im Spiel.

Vorlesen und Bilderbuch betrachten sind ein selbstverständlicher Bestandteil im Alltag mit den Kindern. Dies findet zu immer wiederkehrenden festen Zeiten statt, z. B. vor dem Schlafengehen. Um Ruhephasen anzubieten, lese ich mit den Kindern auch während des Freispiels. Bilderbuchbetrachtungen laden zum Sprechen ein. Das genaue Beobachten, Betrachten und Hinhören schult ihre Kommunikation und fördert ihre Konzentration.

Ich biete den Kindern viele unterschiedliche Materialien zum Malen und Gestalten an. Knete, Stifte, Farben, Kleister, Papier, Federn usw. stehen immer zur freien Verfügung. So haben sie die Möglichkeit, frei zu gestalten und experimentieren.

Den größten Bildungsschatz finden wir in der Natur. Mit allen Sinnen können wir hier alle Bildungsbereiche erleben. Deshalb ist es mir wichtig, jeden Tag mit den Kindern nach Draußen zu gehen. Jedes Kind hat in er Natur seinen eigenen Lernprozess: kleine Insekten beobachten, Steine in Pfützen werfen, matschen, bauen, buddeln im Sand.

Wir werden kreativ, in dem wir mit Steinen und Stöcken bauen oder mit Blättern spielen. Im Herbst können wir den Igeln helfen ihr Nest zu bauen, in dem wir einen großen Blätterhaufen zusammentragen oder uns selbst hineinlegen, um zu sehen wie weich es ist. Wir schleichen durch den Wald um den Fuchs oder die Maus zu sehen und krabbeln durchs Unterholz um uns ihre Bauten und Nester anzusehen.

Die wichtigste Lernform für das Kind ist das Spiel, insbesondere das Freispiel. Das Kind sucht sich das Material nach seinen Bedürfnissen, es spielt freiwillig aus Freude, um der Sache willen. Es setzt sich aktiv mit der Umwelt, seinen Spielgefährten und Materialien auseinander. Es erforscht und probiert aus und macht so seine Erfahrungen.

Durch Beobachten der Kinder sehe ich die Interessen und Neigungen, um so durch Materialien, Bücher o. ä. Anregungen zu schaffen. Mir ist ein respektvoller Umgang mit den kindlichen Vorstellungen bzw. Denkweisen wichtig. Ich begleite die Kinder in der Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand und biete Hilfestellung an, ohne dabei Antworten auf Fragen vorweg zu nehmen. Im Freispiel erlernen die Kinder soziale Kompetenzen, das Respektieren anderer, mit ihrer eigenen Frustration umzugehen und eigene Problemlösungen zu entwickeln.

Rituale, wiederkehrende Abläufe und Struktur

Rituale und immer wiederkehrende Abläufe geben den Kindern Sicherheit und Orientierung. Es verschafft ihnen die Möglichkeit selbsttätig und sicher im Umgang mit ihrer Umwelt aktiv zu werden. Je vertrauter ihnen ihre Welt und die Abläufe sind, je mehr Muster für sie zu erkennen sind, desto weniger müssen sie darüber nachdenken wie etwas abläuft und wie es einzuordnen ist. Eindrücke ordnen, sie überschaubarer und berechenbarer zu machen. Wiederkehrende Abläufe werden verinnerlicht und fast automatisch ausgeführt: So kann die Aufmerksamkeit auf andere Dinge gerichtet werden. Man könnte sagen, Routine und Rituale lassen Ruhe im Gehirn zu.

Immer wiederkehrende Tagesabläufe verschaffen den Kindern die Sicherheit selbsttätig zu werden. Das Kind kann seine erworbenen Fähigkeiten ständig erweitern und seine eigenen Fortschritte erleben. Die Struktur muss gleichzeitig flexibel sein und ausreichend Raum für die individuellen Rhythmen der Kinder bieten.

Rituale: 

Übergänge werden mit Liedern verdeutlicht, z. B. das Ende einer Spielzeit, das Aufräumen beginnt oder der Heimweg wird gestartet.

Ritualisierter Abläufe:

Morgenkreis – Besprechungskreis:

  • Die Kinder holen sich Platzmatten
  • Begrüßungslied (immer gleichbleibend)
  • Bewegungslied, Fingerspiel usw.
  • Das Wort „Fertig“ begleitet durch ein Handzeichen zeigt das Ende an, die Kinder räumen die Platzmatten selbständig zurück

Mahlzeiten

  • Tischsprüche zeigen den Beginn der Mahlzeiten
  • Getränkewunsch abfragen, einschenken usw.

Schlafen

  • Die Kinder helfen beim Aufbau
  • Sie holen ihre eigenen Kissen und Decken und legen sie auf die Matratze
  • Der gleichbleibende Ablauf zeigt ihnen den Beginn der Ruhephase
  • Gemeinsames Buch lesen

Ich arbeite mit Signalwörtern und sprachunterstützenden Gesten. Sie ermöglichen den Kindern Situationen einzuschätzen bzw. einzuordnen. Auch immer gleichbleibende Berührungen z. B. beim Wickeln „erzählen den Kindern die folgenden Abläufe“.

Körpersprache und Gesten ersparen lange Erklärungen, sie werden ohne Worte verstanden.

Struktur in den Räumen verschafft den Kindern Orientierung. Es hilft ihnen, wenn die Dinge immer den gleichen Platz haben. So können sie an ihren Themen des Vortages wieder anknüpfen. Wiederholungen sind für sie wichtig und bringen Spaß. Neu Erlerntes, Erlebtes wird so gefestigt. Ein ständiges Umgestalten irritiert sie, ein positives Tun kann so nicht erlebt werden und trägt zur Verunsicherung bei.

„So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ gilt bei den Spielmaterialien und Angeboten. Diese sind auf der Höhe der Kinder ausgerichtet um ihnen eine Orientierung zu geben. Funktionsecken bzw. -räume sind durch die Gestaltung in ihre Tätigkeitsmöglichkeiten deutlich zu erkennen: „Was kann hier getan werden“.

Regeln geben den Kindern Ruhe und Sicherheit. Sie wünschen sich Grenzen, dies ist ein elementares Bedürfnis des Kindes. Regeln und Grenzen werden von mir klar und in kindgerechter Sprache kommuniziert.

Tagesablauf

  • Ankunftszeit, freies Spielen, Austausch über erlebtes zu Hause
  • Frühstück: gemeinsames andecken, abdecken und Platz abwischen
  • Körperhygiene, Zähne putzen, Toilettengang, Wickeln, Hände und Gesicht waschen
  • Morgenritual: Fingerspiel, Lied, Besprechung „Was machen wir?“
  • Aktivitäten

o   Im Freien

§  Garten

§  Wald

§  Spielplatz mit Seilbahn

o   Im Haus

§  Sinneswahrnehmung

§  Basteln, Cremen

§  Bewegungs-Parcours

§  Freies Spiel

  • Mittagessen
  •  Mittagsruhe bzw. Schlaf
  •  Obstmahlzeit, Sprachspiele, Bücher lesen, freies Spiel
  • Abholzeit
  • Spielzeit

Essen, Schlafen, Toilettengang

Ich biete den Kindern abwechslungsreiche, phantasievolle Nahrung an und rege sie an etwas zu essen. Es ist mir jedoch wichtig die Kinder als Persönlichkeit anzusehen und ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst zu nehmen; d. h., wenn sie signalisieren, dass sie satt sind, werde ich dieses Bedürfnis respektieren. Nur so lernen Kinder sich selber einzuschätzen und ihre Eigenwahrnehmung zu schulen. Ich beobachte ihr Essverhalten und behalte es im Blick. Durch Beteiligung am Essenplan und an der Nahrungszubereitung entsteht häufig eine Neugier, das selbst gekochte zu probieren und zu essen. Das gemeinsame Zubereiten und Essen fördert zudem den Gemeinschaftssinn und die Kommunikation.

Ich ermögliche den Kindern Mittagsruhe bzw. -schlaf. Schlaf ist ein Grundbedürfnis, kann jedoch nicht erzwungen werden. Kein Kind wird von mir zum Schlafen gezwungen. Ich werde durch Rituale und liebevoller und ruhiger Begleitung ihnen Ruhe anbieten. Durch klar aufgestellte Regeln, die ich mit den Kindern kommuniziere wird ein Ruhezeitraum vereinbart.

Der Übergang von der Windel zur Toilette ist bei jedem Kind verschieden. Den Zeitpunkt bestimmt das Kind und wird dabei von mir unterstützt. Kinder lernen durch Nachahmung, hier ist das Miterleben des selbstverständlichen Toilettengangs der älteren Kinder sehr hilfreich. „Gib mir Zeit“ gilt auch hier. Ich übe keinen Zwang oder Training aus.


Zusammenarbeit mit den Eltern/Elternarbeit

Eltern sind die Experten für Ihr Kind. In einem ausführlichen Aufnahmegespräch lerne ich die Eltern kennen. Hier können sie ihre Erwartungen und Ängste in Bezug auf den neuen Lebensabschnitt ihres Kindes mitteilen.

Ich stelle mein pädagogisches Konzept, den Tagesablauf und wichtige Rahmenbedingungen vor. Um für das Kind einen geeigneten Rahmen zu schaffen, erfasse ich alle individuellen Vorlieben und Neigungen des Kindes. Während der Eingewöhnungszeit begleiten die Eltern ihre Kinder. Dadurch wird dem Kind sowie den Eltern der Übergangsprozess erleichtert. Sie haben die Möglichkeit den Tagesablauf der Tagespflegestelle zu erleben. Somit können aufkommende Frage gleich beantwortet werden. Klärende Gespräche sind in dieser Zeit besonders wichtig, damit eine vertrauensvolle Beziehung entstehen kann.

Eingewöhnung

Für die Eingewöhnung nehme ich mir viel Zeit. Es ist wichtig, dass das Kind und die Eltern Vertrauen zu mir entwickeln. Geplant ist ein Zeitraum von ca. 4 Wochen. Die ersten der Tage bleibt die Bezugsperson mit dem Kind für ca. 2 Stunden. Ich nutze die Zeit, das Kind intensiv zu beobachten und alle aufkommenden Fragen mit der Vertrauensperson zu besprechen. Das Kind hat mit der Sicherheit seiner „Mutter“ die Möglichkeit sich mit mir, der Gruppe und der neuen Umgebung vertraut zu machen.

Ab dem 4. Tag verlässt die Bezugsperson für einen kurzen Zeitraum das Spielzimmer. Dies wird mit dem Kind kurz besprochen. Gleichbleibende Worte und Rituale helfen dabei. Das Verhalten des Kindes zeigt uns, inwieweit eine kurze Trennung von der Mutter möglich ist.

Individuell abgestimmt auf das Kind werden die Mutter und ich den weiteren Übergang planen.

Natürlich sind Schnuller, Schmusetiere oder Tücher wichtige Begleiter. Sie sollten für das Kind greifbar dabei sein.

Nimmt das Kind von sich aus Kontakt zu mir auf, zeigt es Interesse an den Spielmaterialien und den anderen Kindern und bestehen bei den ersten Trennungen keine starken Ängste, werden wir schrittweise den Trennungszeitraum verlängern.

In den ersten Tagen übernimmt die Mutter noch das Wickeln und Füttern. Nach und nach übernehme ich dann diese fürs Kind sehr intimen Vorgänge. Auch das Schlafengehen wird vorerst von der Mutter übernommen, so dass ich die Gewohnheiten und Rituale erleben kann.

Ist die Beziehung zwischen dem Kind und mir soweit vertraut, dass es sich füttern, wickeln und trösten lässt, werden wir die Trennungszeiten Schritt für Schritt ausweiten. Wir lassen uns Zeit! Das Kind steht im Vordergrund und wir richten uns nach seinem Tempo.  

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Um eine sinnvolle pädagogische Betreuung des Kindes und seiner Familie zu gewährleisten, arbeite ich mit dem Amt für Bildung, Sport und Kultur, Kindertagespflege der Stadt Flensburg zusammen. Mit Einwilligung der Eltern finden bei Bedarf Informationsgespräche mit behandelnden Logopäden, Ergotherapeuten und Familienhilfen statt.

Um einen guten Übergang in folgende Lebensabschnitte zu ermöglichen, setze ich mich mit Einwilligung der Eltern mit den Pädagogen der Einrichtungen in Verbindung. Für die Erzieherinnen des Kindergartens kann es hilfreich sein, über die Entwicklung und die Besonderheiten des Kindes informiert zu sein.